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Ana – ein Chatbot zur Erhebung behandlungsrelevanter Daten

App übernimmt erstes Patientengespräch

In der Regel erhebt ein Arzt die Krankengeschichte eines Patienten unter Zeitdruck während des ersten Patientengesprächs. Dies führt zu unvollständigen, fehlerhaften Daten mit negativen Auswirkungen auf die Behandlung und die Patientensicherheit.

Die Berner Fachhochschule (Institut für Medizininformatik) hat sich darum zum Ziel gesetzt ein Konzept für eine Selbstanamnese zu entwickeln, das als mobile Anwendung für Patienten realisiert ist.

Konkret steht eine App im Zentrum, die behandlungsrelevante Daten im Vorfeld zum Arzt-Patienten-Gespräch systematisch mittels Conversational User Interface erhebt.

Das Team rund um Prof. Dr. Kerstin Denecke arbeitet dafür mit der Züricher Hochschule der Künste zusammen. Sie implementieren das Konzept nämlich anhand der Musiktherapie.

Die Selbstanamnese-Applikation ist mit 63 Fragen ausgestattet, die dem Benutzer anschließend gestellt werden. Für die Realisierung der Chat-Konversation wählte die Gruppe einen regelbasierten Ansatz und verwendete Artificial Intelligence Markup Langugage (AIML) für die Antworten und Fragen des Chatbots.

Im Gegensatz zu digitalen Fragebögen bietet die Anwendung einer konversationellen Benutzeroberfläche im Kontext der Erfassung von Informationen zur Krankengeschichte eines Patienten mehrere Vorteile: Der Benutzer kann dazu ermutigt werden, alle Abfragen zu vervollständigen und kann klärende Fragen stellen, falls etwas unklar ist.

In Zukunft soll das Konzepts einer Chatbot-basierten Anamneseerhebung auch auf andere medizinische Bereiche angewendet werden können.

Aktuell wird eine Studie durchgeführt, mit dem Ziel, den Fragenkatalog weiter auszubauen und auf die Praxis zu adaptieren. Zudem wird nach demselben Konzept eine Anamneseerhebungsapp für die Allgemeinmedizin / Hausarzt entwickelt.

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Kontakt

Prof. Dr. Kerstin Denecke