Immer mehr digitale Anwendungen (Apps, Plattformen oder Algorithmen) drängen auf den Gesundheitsmarkt. Ein Teil dieser Anwendungen haben einen nachgewiesenen Gesundheitsnutzen. Die Möglichkeiten, die digitalen Anwendungen im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zu vergüten, sind aber stark beschränkt – selbst wenn sie wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind.
Diese Problematik besteht auch in anderen Ländern. Um die Digitalisierung im Gesundheitssystem zu fördern wurde beispielsweise in Deutschland das Digitale-Versorgungs-Gesetz erlassen, mit dem beispielsweise wirksame Apps auf Rezept abgegeben werden können.
Welche Vergütungsmodelle für digitale Anwendungen werden derzeit international genutzt? Welche Erfahrungen wurden dabei gemacht? Und was können wir in der Schweiz daraus lernen? Diese Fragen standen im Zentrum des santeneXt-Webinars vom 19. September 2022.
Anne Sophie Geier vom Spitzenverband Digitale Versorgung hat in ihrem Referat deutlich gemacht, dass die DiGAs in Deutschland langsam an Fahrt aufnehmen, dass aber die Hürden für den Marktzugang sehr hoch sind. Sijmen van Schagen, Universität Luxemburg, zeigte auf, dass Frankreich, Belgien und die USA alle sehr unterschiedliche Verfahren für den Zugang zum Gesundheitsmarkt aufweisen und dabei sind, ihren Ansatz zu optimieren. Thomas Schwenkbecher von Roche Pharma Schweiz fasste den Stand der Entwicklung in der Schweiz zusammen. Er stellte fest, dass wir hinsichtlich Zugang und Vergütung noch am Anfang sind, dass aber die meisten Akteure gewillt sind, sich hier für nachhaltige Lösungen zu engagieren.
Das Webinar machte deutlich, dass wir in der Schweiz noch einen weiten Weg zu gehen haben, dass wir aber von den Erfahrungen anderer Länder lernen und dank eines Multi-Stakeholder-Ansatzes auch rasch und konstruktiv vorankommen können.
Auf unserem YouTube-Kanal können Sie das Webinar jederzeit nochmals anschauen.